„Ich möchte lieber nicht“, sagt Bartleby der Schreiber aus Herman Melvilles gleichnamiger Erzählung, wenn er zu Tätigkeiten aufgefordert wird. Der rätselhafte junge Mann ist Kopist in einer Anwaltskanzlei. Zunächst fällt er noch durch stillen schweigsamen Fleiß und höfliche Zurückhaltung auf, beginnt dann, kompromisslos seiner
innersten Überzeugung folgend, sich weder für noch gegen einen angebotenen Lebensentwurf zu entscheiden. Er entscheidet sich für überhaupt nichts, nicht einmal fürs Essen, mit der Folge, dass er verhungert. Damit wird er zum Bild der größtmöglichen Erfüllung von Freiheit und ihrer Perversion zugleich. „I would prefer not to“, heißt die Formel, mit der er freundlich und sanft sich das Weltbild aller erschüttert, die ihm begegnen.