Theater Heidelberg, Heidelberger Stückemarkt
5. Mai 2011
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Schauspielhaus Graz
10. Feburar 2011
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Schauspielhaus Graz
9., 16., 24. Januar 2011
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Schauspielhaus Graz
21. Dezember 2010
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Schauspielhaus Graz
27. November (Premiere/UA) 2010
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Schauspielhaus Graz
27. November (Premiere/UA) 2010
Idee, Bühne & Regie: Boris Nikitin
Ausstattung: Matthias Mepplink
Darsteller & Texte: Michael Jackenkroll, Gustav Königs
Dramaturgie: Regula Schröter
Regiessassistenz: Manuel Czerny
Premiere 27.11.2010
Eine Produktion des Schauspielhaus Graz
Dorfrichter Adam verhandelt seinen eigenen Fall. In Kleists Der zerbrochne Krug tritt er als Richter in einem Prozess auf, bei dem er gleichzeitig der Schuldige ist. Mit allen Mitteln versucht er, die Wahrheit zu verbergen und zieht sämtliche Register des verschleiernden Sprechens: von Ablenkungen durch nichtssagende Redewendungen bis zu handfesten Lügen. Er merkt dabei nicht, dass in seinem scheinbar gehaltlosen Gerede der wahre Sinn deutlich wird und auch seine Lügen in ihrer Mehrdeutigkeit die Wahrheit erkennen lassen.
Wie kaum ein anderer hat Heinrich von Kleist (1777-1811) an der Bürde der sprachlichen Subjektivität gelitten. Eigene und fremde Sprach-, Wirklichkeits- und Identitätskrisen dominieren sein schriftstellerisches Werk. Immer wieder benutzt der gewaltige Sprachmeister die Mehrdeutigkeit der Sprache, um genau die Problematik ihrer Unzuverlässigkeit aufzuzeigen. Er führt die Sprache in der höchsten Krise zwischen Bewährung und Scheitern vor und stellt damit radikal das Mittel seiner künstlerischen Darstellung wie auch die Konzeption von Wahrheit und Erkennbarkeit der Welt in Frage.
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Der Regisseur Boris Nikitin beschäftigt sich mit dem Medium Sprache und Sprechen auf der Bühne. Er unternimmt mit einem Schauspieler und einem Sprecherzieher anhand von Kleist eine Berufsbefragung:
Zwei Experten für glaubwürdiges Verstellen verhandeln ihren Fall. Sie erforschen und präsentieren ihre Techniken und Möglichkeiten, ihre Erfolge und ihr Scheitern am Versuch Wahrheit und Wahrhaftigkeit mit Sprache herzustellen. Der Fall Dorfrichter Adam ist ein theatraler Essay über das Verhältnis von Sprache und Körper, Wahrheit und Schein, Rolle und Identität – im Theater und im Leben.