Wer sich die Frage nach dem Wunschkind stellt, stellt sich die Frage seines Lebens: Sie bringt die eigene Familienhistorie ins Spiel. Sie verlangt, sich mit den futuristisch anmutenden und moralisch komplizierten Angeboten der Genforschung und der Medizin auseinander zu setzen. Sie könnte auf die Idee bringen, sich grundsätzlicher mit ideologischen Motiven und Diskursen, die eigene Lebensentscheidungen beeinflussen, zu beschäftigen. Sie betrifft das Verhältnis zum eigenen Tod. Und sie würde darauf hinauslaufen, sich darüber klar zu werden, wie zufrieden und selbstbewusst man eigentlich auf das eigene Leben blickt. In diesem Stück geht es um die (Rück-)Gewinnung der eigenen Souveränität.
Drei Schauspieler überprüfen ihre eigene Biographie, tauchen in die Vergangenheit ihrer Eltern ein, durchlaufen gelebte und potentielle Leben. – Denn im Identitätswechsel sind sie Profis. Das Leben ist ein Text.