Versuch über das Sterben
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Andreas Klaeui, Schweizer Rundfunk: Sehr fein, sehr differenziert und überlegt. Boris Nikitin kommt ausgehend von der Erzählung über das Sterben seines Vater zu sehr weitgehenden und reflektierten Überlegungen über das Verhältnis von drinnen und draussen, darüber, wie wir die Welt konstruieren und was sie mit uns anstellt. Der Abend ist theoretisch sehr präzise. Er ist in erster Linie aber auch sehr berührend.
Ein radikaler und zugleich zärtllicher Text.
Ein Jahr nach dem Tod seines Vaters beginnt der Autor und Regisseur Boris Nikitin die Geschichte von dessen ALS-Erkrankung aufzuschreiben. Die Krankheit hatte kurzen Prozess gemacht: Von der Diagnose bis zum Tod dauert diese knapp ein Jahr. Sehr früh eröffnet dabei der Vater den Gedanken, einen assistierten Suizid in Erwägung zu ziehen, einen EXIT. Eine Aussage, die alles ändert.
In «Versuch über das Sterben» verbindet Nikitin die Geschichte dieses Outings mit der Geschichte seines eigenen Coming-outs vor zwanzig Jahren und entwickelt daraus einen radikalen und zugleich intimen Text darüber, was es bedeutet, den Schritt in die Öffentlichkeit zu vollziehen.