Mixtape oder Die unzerbrechliche Gemeinschaft der freien Republiken

Sieben junge Menschen begeben sich auf einen Trip in die Nacht. Sie gehören zur Generation Z, sind Mitte der Nuller Jahre geboren, in eine Welt der wirtschaftlichen Krisen, der neu entflammenden Kriege, der propagandistischen Eitelkeiten, des Auseinanderbrechens scheinbarer Selbstverständlichkeiten, der neuen Bündnisse und  der erhitzten Gemüter, die sich - angetrieben von einer atemlos durchlaufenden digitalen Kommunikation - nicht mehr darauf einigen können, was real ist und was nicht.  

Man sagt von diesen jungen Menschen, sie seien unentschlossen, latent depressiv, ängstlich und übermässig sensibel auf alles reagierend, was von außen auf sie einwirkt. Es ist das grösste Missverständnis aller Zeiten. An diesem Abend haben sie etwas vor. Sie begeben sich auf eine Reise durch die Strassen und Plätze ihrer Stadt, durch eine Geschichte, die über Jahrhunderte diesen Ort geformt hat. Sie sind neugierig, traurig, zornig, verwundbar. Doch sie verstecken ihre Verwundbarkeit nicht. Sie machen sie zu ihrer Waffe. 

Der Regisseur und Autor Boris Nikitin hat zusammen mit Schauspieler*innen der Erfolgsproduktion „Romeo & Julia“ und dem Ensemblemitglied Claudia Nimako einen besonderen Abend entwickelt: ein Live-Film, der ins Schauspielhaus auf eine Grossleinwand übertragen wird. Vor den Augen des Publikums entfaltet sich ein visuelles Werk spielerisch pendelnd zwischen der Eleganz eines Nouvelle-Vague-Films und den obsessiven Sehnsuchtsschreien eines Xavier Dolan. Es entsteht eine Odyssee durch die Zeit, ein rauschhaftes Portrait einer Generation.